Dienstag, 12. Januar 2010

Schneemaschine.

Der Schnee dämpft Geräusche und das Getue der Stadt und die Sirenen. Straßenbahnen halten später oder gar nicht oder kommen auch gar nicht und wir stehen mit kalten Füßen am Straßenrand. Autos überall, Matsch in Grautönen zwischen all dem Weiß und dem Schwarz der meisten Mäntel und Schals und Mützen und also fast schon: Gesichter. Lichtspiele mitten im Nichts des Tages und der Stunden. Wir warten auf Dinge und erwarten all die anderen Dinge vom Leben und von der Arbeit und vom Postboten. Von Menschen um uns und in uns. Und dass das Telefon klingelt. Schalten es ab, um nicht sehen zu müssen, wenn es nicht klingelt und stecken den Fernseher nicht in die Buchse, um nicht abgelenkt zu werden von Unsinn. Stattdessen: Konzentration und all das. Wir erlegen uns viel auf und wie das heißt.
Wir kaufen Waschmaschinen und Sofas und Küchengeräte und Regale, um aufzubewahren, was wir so kaufen. Schwitzen oder Frieren und denken nach über Ernährung und Sport und Ausgleich. Aber vielleicht tue nur ich das. Stoße aber gegen Erwartungen und komme nicht umhin, den Gerechtigkeitssinn zu belächeln, der gewünscht wird undoder für ideal gehalten wird, aber nicht umgesetzt. Wie du mir so ich dir und Punkt. So einfach.
Und ich erinnere mich an Menschen, die andere ausnehmen, weil sie selbst von wiederum anderen betrogen wurden. Sehe, wie irgendjemand immer leidet. Steuern zahlen als ungerecht empfinden und deshalb stehlen in einem Laden, in dem es keinem auffällt, weil das Personal fehlt. Gratis nehmen und zu Preisen verkaufen und noch Geld aus seinen Freunden herausholen und aber Gefallen erwarten andersherum.
Mein Kommentar: ein verdutztes Gesicht und ein aufgeschlagenes Buch. Es ist nur selten leicht, die Geräusche auszublenden. Nichtmal im dämpfenden Schnee.

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